THE ART OF Martin Bolik

„Das Paradies ist da, wo du bist – Hier und Jetzt!“
Ein Geräusch erzählt immer auch eine Geschichte.
Ein Geräusch erzählt oft auch eine Lebensgeschichte.
Ein Geräusch erzählt manchmal auch eine Lebensgeschichte im Hier und Jetzt.
Die schönsten Geräusche erzählen vom persönlichen Paradies Hier und Jetzt, hinter denen sich oft auch eine spannende Lebensgeschichte verbirgt…
Für den einen ist es der Fanjubel im Eintrachtstadion, für die andere ihre aktuelle Gitarrenkomposition oder der Wind im Lieblings-Apfelbaum.

Die Projektion „Das Paradies ist da, wo du jetzt bist!“…
…befragt Menschen (und vielleicht auch das ein oder andere Tier) nach dem Geräusch im Hier und Jetzt, das für die Befragten ihr Paradies beschreibt, bzw. darstellt.

Unter den Geräuschen sind sicher auch solche, die vom „Aussterben“ bedroht sind bzw. drohen, in Vergessenheit zu geraten – das können sowohl Lebewesen sein als auch selten gewordene Handwerksgeräusche.

Die Aufnahmen inkl. Nennung des Namens (wahlweise Vor-/ Nachname und Beruf bzw. Berufung werden auf einer Website bzw. auf Instagram und Facebook gesammelt und veröffentlicht. So entstehen immer neue „Mikrogeschichten“ zum Thema „Das Paradies ist da, wo du jetzt bist!“ und ein stetig wachsendendes Archiv mit Menschen (Tieren) und ihren Geräuschen.

„Das Paradies ist da, wo du jetzt bist – das schönste Geräusch deines Lebens“ soll überraschen, erinnern, berühren und vor dem Vergessen bewahren.
Ein erstes Demo stellt das Konzept audiovisuell vor.

       

„Das Paradies ist da, wo du bist – hier & jetzt!“ 

Aus der Projektion „Das Paradies ist da, wo du jetzt bist!“, in der u.a. auch die Mitkreativen befragt wurden, gab es natürlich Paradiesgeräusche der anderen Teilnehmenden, die dankenswerter Weise auch von Björn eingeholt wurden. Und ich hatte neben der Zusammenarbeit mit Björn einen superschönen Gedanken -und Materialaustausch mit Tom, der einige meiner Naturgeräusche nutzen konnte und mir sein musikalisches Material ebenfalls zur Verfügung gestellt hat.

In der 2. Phase habe ich mich mit Björn zusammengetan, um seinen Rap zu bereichern. Teils mit Geräuschen, teils mit A Cappella Vorschlägen oder zweiter Stimme als Demo. Wir trafen uns bei mir im Storytellershouse und waren im „Hier & Jetzt“ so verbunden, dass wir sein Projekt gemeinsam gestalten wollten – mit Respekt und einer Prise kreativer „Crocodile Gewürze“. Geschafft haben wir dies bis zu einem Demo, welches dann zu etwas führte, das THE ART OF schon einige Male empfohlen hat: „Verwerfen von Ideen“ – und das meine ich durchweg positiv. Björn nutzt nun einige meiner „Hier & Jetzt“ Geräusche in seinem finalen Mix, trennt sich aber von der Gemeinschafts-produktions-Idee aus nachvollziehbaren Gründen, die auch mich eine Ebene weiter gebracht haben: „Hier & Jetzt“ ist etwas absolut persönliches, auch wenn z.B. um einen herum die Menge tobt, wie im Eintracht Stadion. Oder wenn zwei oder drei Künstler einen gemeinsamen Klangraum schaffen, bleibt der Raum selbst absolut persönlich. Björn bindet z.B. in seinem Song auch Orte seines „Hier & Jetzt“ inspirativ ein. Aber da will ich nicht zu viel verraten…

Zudem haben mich Tom und Björn inspiriert, in dem sie andere Künstlerinnen und Künstler bzw. Instrumente mitbeteiligt haben – Tom das Saxophon einer Freundin und Björn seinen Produzenten. So habe ich mich entschieden meine Band mit einzubinden, die passender Weise „Nice to be Here“ heißt (echt!).

Thematisch bin ich einen Schritt weiter gegangen. Inspiriert durch Fabians „Weltkochkünste“, aber auch das Floristische Paradies von Jessica, die Paradiesgeräusche der Kolleginnen und Kollegen (z.B. die Straßenmusiker von Barcelona, Valeskas Geräusch) oder Fabians „Beißen in eine Mango“ – bin ich im „Hier & Jetzt“ gedanklich in meine zweite Heimat Südafrika zurückgekehrt, um festzustellen, wie groß der Einfluss im „Hier & Jetzt“ noch ist: Geräusche, Gerüche, Essen, Botanik, Musik, Kunst/Grafik und Schauspiel. All das fließt jetzt zusätzlich in mein Projekt. „Sizobonana!“ (Zulu Gruß)

Und noch eine Ebene ist dazugekommen:
Geräusche im „Hier & Jetzt“ können Paradies sein, werden aber schnell auch wieder eingeholt von Katastrophen im „Hier & Jetzt“, wie z.B. das Erdbeben. In meinem Projekt, das nun ein südafrikanisches „Traditional“ Musikstück hinzunimmt, gesungen von meiner A Cappella Band Nice to be Here (und mir), ist dieser Aspekt musikalisch und textlich verankert, wird aber durch die Geräusche mit temporärem paradiesischem Gefühl bestückt. 

Als deutsche Alternative für dieses Musikstück steht für Phase 3 noch die Vertonung eines „Hier & Jetzt – Gedichts“ von Eichendorff zur Weiterentwicklung auf dem aktuellen Projektentwurf. Seid gespannt!

 

„Das Paradies ist da, wo du bist – hier & jetzt!“ 

Unter Mitverwendung von Paradiesgeräusche aller (!) anderen Teilnehmer – mit Aufnahme-Unterstützung von Björn (der viele Teilnehmer besuchte) und einer genialen Gitarre von Tom ist nun eine Sound -und Mashup-Collage aus Geräuschen und Musik im hier und jetzt endstanden. Meine A Cappella Band „Nice to be Here“ hat zwei Songs dazu live beigesteuert: Neben dem Song „Homeless“ aus meiner zweiten Heimat Südafrika ist jetzt die Vertonung eines „Hier & Jetzt – Gedichts“ von Eichendorff dazugekommen, die meine deutsch-romantische Leidenschaft widerspiegelt aber, auch zu den Wurzeln meiner Familie führt – Eichendorff stammt aus Oberschlesien.

Nach dem Start mit Paradies-Geräuschen der Menschen in meinem Umfeld, leitet Tom die Mondnacht ein. Mit Tonartwechsel und beschleunigtem Rhythmus geht es dann ins Finale. Vom inhaltlichen Stil sind „die Mondnacht“ und „Homeless“ durchaus verwandt, wenn auch das „Hier & jetzt“ in „Homeless“ neben der Romantik im Paradies auch eine brutale Realität im Paradies mit abbildet. 

Im großen Finale, das angelegt ist wie ein akustisches Feuerwerk aus A Cappela und Geräuschen im „Hier & Jetzt“, finden sich alle Kunstformen der „THE ART OF“ Künstlerinnen und Künstler 2023 wieder: das Schneiden einer Mango ist ebenso rhythmisch in den Song „Homeless“ eingebunden, wie das Surren einer Nähmaschine im Duett mit einem Buntspecht oder das Schütteln einer Farbdose mit anschließendem Sprayen, die Brandung von Andreas Jägers Aufenthaltsort Alcudia, eine Säge, Fabians Kochschüssel, ein Bleistift, und nicht zuletzt das Blättern von Buchseiten – meinem zweiten Medium als Autor. Und auch die Menschen in meinem direkten Umfeld des „Hier & Jetzt“ kommen zu Worte und zu ihren Paradiesgeräuschen. Besonderer Dank gilt Björn für seine Unterstützung und Tom für eine extra eingespielte geniale Gitarren-Interpretation des „Mondnacht“- Themas. Thematisch findet sich im Text der Mondnacht vieles, das auch uns als individuelle Künstler in THE ART OF 2023 ausmacht und auch in der Frage nach den Paradies-Geräuschen der Teilnehmer beantwortet wurde: Blütenschimmer, Wind in den Wäldern, wiegende Ähren, sternenklare Nacht, die bunte Schönheit der Welt auch bei aller Tragik des „Hier & Jetzt“.